Die Entwicklung der deutschen Nationalhymne im Laufe der Zeit

Die deutsche Nationalhymne ist ein Symbol der Einheit und Identität des deutschen Volkes. Im Laufe der Zeit hat sich die Hymne mehrfach verändert, um den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Deutschland gerecht zu werden. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Geschichte und die Entwicklung der deutschen Nationalhymne.

Die Anfänge

Die frühesten Vorläufer der heutigen deutschen Nationalhymne geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. In dieser Zeit wurden verschiedene regionale Hymnen und Lieder gesungen, um die Verbundenheit mit der jeweiligen Region oder Stadt auszudrücken. Eine einheitliche Nationalhymne gab es zu dieser Zeit jedoch noch nicht.

Das Kaiserreich

Mit der Gründung des deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 wurde die Frage nach einer nationalen Hymne immer dringlicher. Verschiedene Lieder wurden vorgeschlagen und diskutiert, aber eine einheitliche Lösung konnte nicht gefunden werden.

Erst im Jahr 1922 wurde das Lied "Das Lied der Deutschen" als vorläufige Nationalhymne eingeführt. Es wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben gedichtet und von Joseph Haydn komponiert. Das Lied war jedoch umstritten, da es den Text "Deutschland, Deutschland über alles" enthielt, der in späteren Jahrzehnten eine politische Bedeutung erlangen sollte.

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Lied "Das Lied der Deutschen" als Hymne des deutschen Reiches beibehalten. Allerdings wurden die ersten drei Strophen des Liedes, die den politisch umstrittenen Text enthielten, kaum noch gesungen. Stattdessen wurde die Hymne häufig mit dem Ruf "Sieg Heil" begleitet, um die nationalsozialistische Ideologie zu betonen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Niederlage Deutschlands wurden sämtliche nationalistischen Symbole, einschließlich des Liedes "Das Lied der Deutschen", verboten. Die Bundesrepublik Deutschland, die 1949 gegründet wurde, hatte vorerst keine offizielle Nationalhymne.

Die deutsche Nationalhymne I musstewissen kompakt

Die Wiedervereinigung

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 wurde die Frage nach einer neuen Nationalhymne wieder aktuell. Eine Kommission wurde eingesetzt, um Vorschläge zu sammeln und eine Entscheidung zu treffen. Insgesamt wurden 24 Lieder eingereicht, darunter auch das bekannte Lied "Auferstanden Aus Ruinen" aus der ehemaligen DDR.

Am Ende entschied sich die Kommission für eine Neuauflage des Liedes "Das Lied der Deutschen", allerdings mit einer entschärften Textversion. Anstelle der umstrittenen Zeile "Deutschland, Deutschland über alles" wurde der Text geändert in "Einigkeit und Recht und Freiheit". Seitdem ist dieses Lied die offizielle Nationalhymne Deutschlands.

Fazit

Die deutsche Nationalhymne hat im Laufe der Zeit eine wechselvolle Geschichte erlebt. Von den regionalen Liedern des 18. Jahrhunderts über das "Das Lied der Deutschen" im Kaiserreich, den Missbrauch während der Zeit des Nationalsozialismus bis hin zur aktuellen Version mit "Einigkeit und Recht und Freiheit" als offizieller Hymne Deutschlands. Die Entwicklung der deutschen Nationalhymne spiegelt die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen des Landes wider und bleibt weiterhin ein Symbol für Einheit und Identität.

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